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Urologie von A-Z

Andrologie

Andrologie lässt sich wörtlich als "Männerheilkunde" übersetzen. Dieses Spezialgebiet der Medizin befasst sich mit Störungen der Geschlechtsentwicklung und Sexualität des Mannes. Somit ist die Andrologie die männliche Entsprechung der Gynäkologie.

Blasenkrebs

Der Blasenkrebs zählt mit einer Inzidenz von 16000 pro Jahr in Deutschland zu den häufigen Krebsarten. Männer erkranken wesentlich häufiger als Frauen (m:w = 3:1).

Condylome

Bei Condylomata acuminata – auch unter dem Begriff Feigwarzen und Feuchtwarzen bekannte Warzen – handelt es sich um eine Viruserkrankung und sie sind neben Herpes und Chlamydien eine der häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen.

Ejaculatio präcox

Vorzeitiger Samenerguß beim Geschlechtsverkehr

Enuresis

Als Enuresis - von griech. en (in, hinein) und ourein (nässen) - wird das Einnässen Umgangsprachlich auch als Bettnässen bezeichnet. Es ist zu unterscheiden zwischen dem nächtlichen Einnässen (Enuresis nocturna) und dem Einnässen am Tage und in der Nacht (Enuresis diurna)

Erektile Dysfunktion

Man spricht von einer erektilen Dysfunktion (Abkürzung ED, auch Erektionsstörung, Potenzstörung, im Volksmund auch Impotenz), wenn es einem Mann über einen gewissen Zeitraum hinweg in der Mehrzahl der Versuche nicht gelingt, eine für ein befriedigendes Sexualleben ausreichende Erektion des Penis zu erzielen oder beizubehalten. Kurzfristige Erektionsstörungen gelten hingegen nicht als ED.

Fehlbildungen

  • Nierenaplasie (Niere nicht vorhanden)
  • Nierenhypoplasie (Niere anlagebedingt zu klein)
  • Überzählige Nieren
  • Ektope Nieren (z.B. Beckenniere)
  • Polyzystische Nieren
  • Rotationsanomalien (Verdrehung der Organachsen)

Frenulumplastik

bezeichnet eine urologische Operationstechnik, bei der ein verkürztes Vorhautbändchen quer durchtrennt und der anschließend bestehende Schleimhautdefekt längs vernäht wird.

Harnblase

Die Blase ist ein muskuläres Hohlorgan, das als Urinreservoir dient. Das Fassungsvermögen beträgt normalerweise 350 - 450 ml.
Blasendach und Teile der Blasenhinterwand sind mit Bauchfell überzogen. Dort besteht enger Kontakt zu Dünndarmschlingen und zu Teilen des Dickdarmes.
Am Blasenhals befindet sich der innere Blasenschließmuskel, ein Wulst von verschlungenen, konvergierenden Muskelzügen des Blasenmuskels (Detrusor).
Das gesamte harnableitende System, bis hinein in die Harnröhre (Urethra), ist mit einer spezifischen und hochspezialisierten Zellschicht ausgekleidet, dem Urothel.

Hoden, Nebenhoden, Samenstrang

Der normale Hoden hat ein Volumen von ca. 12 bis 25 ml. Er wird von einer derben Bindegewebsschicht umschieden und ist über das Gubernakulum testis im Hodensack (Skrotum) fixiert. Der Nebenhoden sitzt dem Hoden C-förmig auf. Der Nebehnodenkopf steht über zahlreiche Kanälchen (Tubuli) mit dem Hoden fest in Verbindung. Der Nebenhoden geht letztendlich in den Samenleiter über. Der Samenleiter verläuft durch den Leistenkanal in die Bauchhöhle. Dort wendet er sich in das Becken, wo er über den Harnleiter hinwegzieht, und sich mit der jeweiligen Samenblase vereinigt. Begleitet wird er von Gefäßen, Nerven und Muskelfasern (Samenstrang, Funiculus spermaticus).

Funktion:
  • In den Hoden werden die Samenzellen (Spermatozoen) produziert
  • Zusätzlich sind die Hoden der Hauptsyntheseort für das männliche Geschlechtshormon, das Testosteron
  • Geringe Mengen von Testosteron werden auch in den Nebennieren synthetisiert
  • Ein gesunder Hoden ist normalerweise für die Testosteron- und Samenproduktion ausreichend
  • Die Samenzellen gelangen aus dem Hoden in die Gänge des Nebenhodens. Diese Passage ist für die Beweglichkeit der Spermien unbedingt notwendig. Im Nebenhoden geschieht 5 - 12 Tage die "Endreifung" der Samenzellen
  • Anschließend erfolgt die Speicherung im Nebenhoden und Samenleiter
  • Die Spermien bleiben über Monate hinweg befruchtungsfähig

Hodentumor

Als Hodentumor wird jede - gutartige oder bösartige - Vergrößerung des Hodens bezeichnet. Als Hodenkrebs wird ein bösartiger Hodentumor bezeichnet, der vor allem junge Männer in der Altersgruppe von 20 bis 40 Jahren betrifft und in dieser Altersgruppe die häufigste Krebserkrankung darstellt, und wird meist durch Selbstabtastung entdeckt.

Induratio penis plastica

(auch Peyronie-Krankheit) ist eine Erkrankung des Penis. Die Krankheit führt zu einer Penisverkrümmung, wobei Verhärtungen, so genannte Plaques, auftreten, die wohl durch Bindegewebswucherungen in den Schwellkörpern auftreten. Insbesondere bei der Erektion führt dies zu starken Schmerzen. Der Verlauf ist schwer abzuschätzen: teilweise bildet sich die Erkrankung komplett zurück, teilweise schreitet sie fort.

Inkontinenz

oder im Volksmund auch Blasenschwäche genannt ist die Unfähigkeit, den Urin ständig zu kontrollieren, unwillkürlicher Harnabgang.

Klimakterium virile

Wechseljahre beim Mann, Andropause oder ADAM (Androgen Decline in the Aging Male Androgenrückgang beim alternden Mann) wird die Hormonumstellung beim Mann in der Lebensmitte bezeichnet. Beim Mann bleibt die Zeugungsfähigkeit zwar bis ins hohe Alter erhalten, doch die Wahrscheinlichkeit, noch fruchtbaren Samen zu produzieren und damit auch noch Nachkommen zeugen zu können, sinkt auch beim Mann im Alter.

Mikrochirurgie

stark expandierendes Teilgebiet der Chirurgie vieler medizinischer Teilbereiche von A wie Angiologie bis Z wie zentrales Nervensystem. Unter Verwendung spezieller optischer Hilfsmittel wie Lupenbrille, Operationsmikroskop und Stereomikroskop und des Mikromanipulator (Reproduktionsmedizin) - eines mit feinsten Instrumenten ausgestattetem Mikroskopzusatzgerät für mechanische Eingriffe am Untersuchungspräparat bei sehr starker Vergrößerung - können unter Verwendung spezieller Instrumente u. Nahtmaterials feinste anatomische Strukturen bearbeitet werden.

Nierenfunktion

  • Die Nieren sind das Kontrollorgan der Körpeflüssigkeiten
  • Sie sorgen für eine konstante Zusammensetzung und ein gleichbleibendes Flüssigkeitsvolumen im Körper
  • 25% der gesamten Durchblutung laufen über die Nieren, das entspricht 1800 l Blut täglich
  • Dabei werden etwa 180 l Ultrafiltrat gebildet, gut 99% davon werden wieder in den Körper aufgenommen
  • Für den Körper wertvolle Stoffe werden „gerettet" und unverwertbare oder giftige Stoffwechselprodukte werden mit dem Urin ausgeschieden
  • Die Ausscheidung von Wasser und Mineralien orientiert sich am Bedarf des Körpers
  • Zusätzlich werden in der Niere wichtige Hormone produziert und/oder aktiviert und gelangen von dort in den Körper (z.B zur Blutdruckregulation und Bildung des roten Blutfarbstoffes, Hämoglobin)
  • Die Harnleiter sind lediglich "Rohre", die den Abfluß des Urins von den Nieren in die Blase ermöglichen
  • Das gesamte Urintransportierende System ist mit Urothel ausgekleidet, einer spezifischen und hochspezialisierten Zellschicht

Niereninsuffizienz

Als Niereninsuffizienz bezeichnet man die akute oder chronische Abnahme der Nierenfunktion. Als Maß für die Nierenfunktion gilt die glomeruläre Filtrationsrate (GFR).

Onkologie

Als Onkologie bezeichnet man die Wissenschaft, die sich mit Krebs befasst. Im engeren Sinne ist Onkologie der Zweig der Medizin, der sich der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von malignen Erkrankungen widmet.

Penisdeviation

Eine (angeborene) Penisdeviation, auch Penisverkrümmung, ist eine Deformation des Penis unterschiedlichsten Ausmaßes.

Phimose

Die Phimose oder Vorhautverengung ist eine Verengung der Öffnung der Vorhaut des Penis. Dadurch lässt sich die Vorhaut nicht oder nur mit Schmerzen hinter die Eichel zurückziehen.

Priapismus

wird eine schmerzhafte Dauererektion des Penis bezeichnet, die länger als zwei Stunden anhält und unbehandelt zu erektiler Dysfunktion führt. Eine möglichst sofortige Behandlung ist daher zur Vermeidung von Dauerschäden unbedingt erforderlich.

Proktoskopie

Die Proktoskopie ist eine Untersuchungsmethode bei der eine Spiegelung des Enddarms durchgeführt wird. Sie wird beispielsweise eingesetzt, um eine Hämorrhoiden-Erkrankung zu diagnostizieren.

Prostata

Die Prostata liegt direkt unter dem Blasenauslaß und umscheidet den ersten Anteil der Harnröhre. Die Samenspritzkanälchen ziehen durch sie hindurch. Die Prostata ist in mehrere Lappen und Zonen untergliedert. Wichtig sind die periphere und die zentrale Zone.
Die Samenblasen liegen am Blasenboden und über der Prostata. Sie verbinden sich mit dem jeweiligen Samenleiter und bilden so die Samenspritzkanälchen, welche auf dem Samenhügel in der prostatischen Harnröhre münden.

Funktion:
  • Der größte Teil des Ejakulates kommt aus der Prostata und den Samenblasen
  • Es werden der Samenflüssigkeit Stoffe zugeführt, die für die Überlebensfähigkeit im sauren Scheidenmilieu, die Ernährung und die Penetrationsfähigkeit der Spermien nötig sind

Prostatakarzinome

Prostatakrebs (Prostatakarzinom, PCA) ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes.

PSA

Das prostataspezifische Antigen (abgekürzt: PSA) ist ein Glykoprotein von 34 kDalton, das als physiologisches Sekretionsprodukt der prostatischen Ausführungsgänge dem Ejakulat beigemengt ist und der Verflüssigung des Samenkoagulums dient. Das PSA ist ein wichtiger Tumormarker, der für die Diagnose des Prostatakarzinoms, vor allem aber zu dessen Verlaufskontrolle von entscheidender Bedeutung ist.

Pyelonephritis

Nierenbeckenentzündung

Semikastration

bezeichnet man die Entfernung einer einzelnen Keimdrüse (also eines Hodens beim Mann oder eines Eierstockes bei der Frau)

Spermatozele

bezeichnet man eine vom Nebenhoden (seltener vom Samenstrang) ausgehende Retentionszyste, d.h. eine durch eine Abflussbehinderung gebildete zystische Aufweitung, die mit eiweißreicher und spermienhaltiger Flüssigkeit gefüllt ist. In der Regel ist die Spermatozele am oberen Hodenpol lokalisiert und kann zu Beginn von außen als stecknadelkopfgroßes Knötchen getastet werden. Unbehandelt kann sie über Jahre auf Grapefruit-Größe oder mehr anwachsen.

Spermiogramm

Untersuchung des Spermas zur Feststellung der Zeugungsfähigkeit des Mannes

Suprapubischer Katheter

Auch Pufi-Katheter, der über die Bauchdecke in die Blase reicht und so den Urin ableitet.

Ureterorenoskopie

Harnleiterspiegelung

Urethra

Harnröhre (Urethra): Die männliche Harnröhre ist etwa 20 bis 25 cm lang. Direkt nach der inneren Harnblasenöffnung schließt sich die prostatische Harnröhre an. Sie mißt 3 bis 3,5 cm und hier münden die Samenspritzkanälchen aus den Samenbläschen und der Prostata auf dem Samenspritzhügel. Unterhalb der prostatischen Harnröhre bildet sich der willkürliche Blasenschließmuskel aus (Sphinkter externus), man bezeichnet diesen Abschnitt als membranösen Anteil der Harnröhre. Im Anschluß wird der längste Teil aus der penilen Harnröhre gebildet, welche schließlich in der Fossa navicularis und dem Meatus externus mündet. Die weibliche Hanröhre mißt 2,5 bis 4 cm. Direkt im Anschluß an die innere Harnröhrenöffnung findet sich der willkürliche Blasenschließmuskel. In einem nach oben ziehenden Bogen mündet sie schließlich in der äußeren Harnröhrenmündung.

Urethrocystoskopie

Blasenspiegelung

Urethrotomie

Harnröhrenschlitzung

Urologie

Die Urologie ist ein Teilgebiet der Medizin. Sie beschäftigt sich mit den harnbildenden und harnableitenden Organen, also von Niere, Harnblase, Harnleiter und Harnröhre. Urologen behandeln zudem auch Krankheiten der Geschlechtsorgane des Mannes, also Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Samenbläschen, Penis, sowie der Prostata und decken damit Bereiche der Andrologie ab.

Urosepsis

Urosepsis ist eine Infektionskrankheit mit Bakterien aus dem Urogenitaltrakt. Diese treten von den Harnwegen über in die Blutbahn und verursachen dann die Sepsis, eine Blutvergiftung. Bakterienprodukte, die sogenannten Toxine (bei Gram-positiven Bakterien), oder tote Bakterien (bei Gram-negativen Bakterien) verursachen Schäden an der Gefäßhaut (Endothel) und schlagen die Blutgefäße leck. Die Urosepsis hat oft eine unterliegende Ursache, wie die Prostatahyperplasie oder auch angeborene Abweichungen (bei Kindern). Urosepsis ist ein schweres Krankheitsbild, das unbehandelt innerhalb einiger Stunden bis Tage zum Tode führen kann. Eine Urosepsis ist nicht ansteckend.

Varikozele testis

Hodenkrampfadern (Varikozele testis):
Erweiterung des venösen Abflusses vom Hoden, wobei das venöse Blut beim Pressen in die falsche Richtung, nämlich zum Hoden hin, fließt.

Vasektomie

bezeichnet die Sterilisation des Mannes.

Zystitis

Blasenentzündung